Das Gesamtwerk von Conrad Ferdinand Meyer

 

vollständig auf 5 MP3-CDs gelesen von Klauspeter Bungert.

I - Das Amulett. Der Schuß von der Kanzel. Plautus im Nonnenkloster. Gustav Adolfs Page. Die Hochzeit des Mönchs

II - Das Leiden eines Knaben. Die Richterin. Der Heilige

III - Die Versuchung des Pescara. Angela Borgia

IV - Jürg Jenatsch. Engelberg

V - Gedichte. Huttens letzte Tage

Dazu Bonusmaterial: Vortrag zum 100. Todestag des Dichters und Live-Lesung der Plautus-Novelle mit Clelia Meyer.

Gesamtdauer: 61 Stunden 21 Minuten

 

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Klauspeter Bungert
Römerstr. 24
54294 Trier
Tel. 0049-651-76993
 Mail: 
klauspeter.bungert@gmx.de

 

Das gesammelte Werk des Schweizer Dichters und Erzählers Conrad Ferdinand Meyer liegt erstmals als Hörbuch vor. Der Trierer Musiker, Autor und Meyer-Fachmann Klauspeter Bungert hat die elf Prosawerke, 230 Gedichte und beiden Verserzählungen, die das gültige Schaffen Meyers umschreiben, vollständig und ohne Textveränderung aufgesprochen und im Eigenverlag herausgegeben. 

Damit liegt eines der ersten Gesamtwerke eines deutschsprachigen Vertreters der Weltliteratur aus dem 19. Jahrhundert geschlossen vor. Da Meyer sein Werk ständig überprüfte und überarbeitete, blieb es jedoch vergleichsweise schmal und beansprucht bei klarer, gut zu verfolgender Diktion "nur" knappe 59 Stunden. 

Conrad Ferdinand Meyer wurde 1825 in Zürich geboren. Materiell sorgenfrei, aber immer wieder im Konflikt mit seiner Umgebung, konnte beziehungsweise musste er sein Schaffen einem langwierigen Reifeprozess unterziehen. Erst als 46-Jähriger veröffentlichte er sein erstes gültiges Werk, die erste Fassung der Versdichtung "Huttens letzte Tage". Der Dichter, der 1875 heiratete und Vater einer Tochter wurde, starb 1898 in Kilchberg bei Zürich in einem Landhaus, das er 1877 erworben hatte. 

Meyer gilt in der Germanistik als "Meister der historischen Novelle" (Das Amulett, Der Heilige, Jürg Jenatsch ...), der historischen Ballade (Die Füße im Feuer, Der Pilger und die Sarazenin ...) und des so genannten Dinggedichts (Der römische Brunnen, Die Felswand, Abendwolke, Requiem ...). Und sicher findet der geschichtsinteressierte Leser packende Anregungen im Werk etwa zum Machtkampf zwischen dem Kanzler, späteren Bischof und Kirchenheiligen Thomas Becket und König Heinrich II. von England, zu den Graubündner Befreiungskriegen um Georg Jenatsch oder zum Hugenottenmassaker der Pariser Bartholomäusnacht. 

Tiefergehend handeln die knapp gearbeiteten, konsequent auf Steigerungen ausgelegten Stoffe aber vom Menschen, seinen Anlagen, Verbindungen und Konflikten, der Macht der Umstände und der zweideutigen Stellung der Institutionen. Selten begegnen dem Leser "normale" Liebesgeschichten wie bei den Zeitgenossen Keller, Raabe oder Storm. Die Welt wird modern und brüchig empfunden, und auch die Menschen, die sich in ihr zurechtfinden müssen, sind es. 

Ergänzt wird das auf fünf MP3-CDs gebannte Programm durch einen Einführungsvortrag Bungerts in Leben und Schaffen des Dichters und den Live-Mitschnitt einer Lesung Clelia Meyers im Meyerhaus Kilchberg. Die Urgroßnichte des Dichters, die im Zürcher Tourneetheater wirkte und heute in Deutschland lebt, spricht Meyers Novelle "Plautus im Nonnenkloster".

 

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Urs.Lindner, Amberg, 21. Juli 2010: Ganz und gar wunderbare Geschichten 

Durch Umwege stieß ich als Erwachsene wieder auf C.F. Meyer, der mich schon bei der Schullektüre tief beeindruckt hatte. Durch Zufall fand ich die gar nicht genug zu lobende, engagierte und äußerst verdienstvolle Gesamt - Edition von Klauspeter Bungert. Heute würde ich mich geradezu als Meyer - "Süchtige" bezeichnen.
Zur speziellen Diktion, die der Meyer-Spezialist und -Sprecher Klauspeter Bungert für den Dichter wählt, gäbe es Vieles anzumerken. Hier nur soviel, daß ich mich erst an seine so gar nicht schauspielernde Sprechweise gewöhnen mußte, sie mir aber heute äußerst angenehm ist. Erst fand ich seine, wie mir schien, zu geringe Modulation, als Mangel, heute schätze ich seinen Stil völlig anders ein, nämlich, daß er den Adel der Meyerschen Sprache vortrefflich zur Geltung bringt und sicherlich lange erwogen und - zu Recht - für die reinste Art des Vortrages befunden wurde.
Dem widerspricht auch nicht, daß der Umfang der schauspielerischen Möglichkeiten bei der Lesung Clelia Meyers (Urgroßnichte des Dichters), Livemitschnitt einer Lesung im Meyerhaus in Kilchberg (beigegeben als Bonusmaterial und Alternativinterpretaion der Erzählung "Plautus im Nonnenkloster"), mit seiner trefflichen Situationskomik den exquisitesten Hörgenuß bereitet.

 Ich bin kein Literaturwissenschaftler und die ästhetischen Kategorien, die ich zu einem wissenschaftlich fundierten Urteil bemühen müßte, sind mir nicht geläufig. Eines ist aber ganz gewiss: Ich bin von C.F. Meyer hingerissen. Stimme und Vortrag von Herrn Bungert sind mir eine Wohltat. Um wie Reich - Ranicki zu schließen: "Ich liebe es" - diese ganz und gar wunderbaresn Geschichten zu hören (die ich mittlerweile fast alle auswendig kann). [...]

 

„nomenistomen", 10. August 2010: Ein „Cicerone“ durch das Gesamtwerk C.F.Meyers

Ein Hörbuch ganz besonderer Art! Nicht die geschmeidige Rhetorik eines renommierten Schauspielers, vielmehr die - durchaus gewöhnungsbedürftige - Stimme eines profunden Kenners. Als solcher erweist sich Klauspeter Bungert in jeder Hinsicht. Wer hat schon das Gesamtwerk eines genialen Dichters nicht nur zu Hause in seinem Bücherregal stehen, sondern kann von sich behaupten, es auch gelesen und immer tiefer durchdrungen zu haben. Der Autor erweist sich auf diesen 5 MP-3-CDs als wahrer "Cicerone" im Sinne Jacob Burckhardts: ein kundiger und sensibler Führer durch den Gedankenkosmos eines genialen, vielleicht des genialsten Dichters des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum! Je tiefer du eindringst in die komplexe und vielschichtige Erzähl- und Dichtkunst C.F. Meyers, umso überwältigender öffnet sich dein Blick in die umwälzende Geistesgeschichte der frühen Moderne. Jene Zeit, in der der aufgeklärte, moderne Geist des Humanismus und der Reformation wie ein ICE hineinbrauste in das alte Europa und... aus den Schienen sprang, die die römisch-kuriale Gegenreformation immer neu verlegte. Das Bild hapert leider, da die blutigen Katastrophen, die daraus folgten vom 30-jährigen Krieg bis zum Holocaust des 20. Jahrhunderts mit keiner Entgleisung zu begreifen sind. Aber - und das ist das unvergleichliche Erlebnis dieser Hörbücher - das Gesamtwerk Meyers fokussiert in dichtester Reflexion das Werden und Vergehen des modernen Menschen aus dem tiefen Schatz der abendländischen Kulturgeschichte. Und das in einer Zeit, die die hohe dichterische Erzählkultur leider zunehmend an die actiongeladenen Medien der "Unterhaltungsindustrie" abgegeben hat.
 Ein Tip noch: es empfiehlt sich für den unkundigen Leser, dem von Klauspeter Bungert sehr persönlich und kundigen Einführungsvortrag zum 100. Todestag Meyers zu folgen.

 

natura", 4. Juni 2014: Hier kann man folgen!

 

Kein Schauspieler, kein Stimmenakrobat, kein Imitator spricht hier Meyers gesammelte Werke auf, sondern ein Kenner des Dichters mit wissenschaftlichem Hintergrund und einer detaillierten Werkkenntnis, die vermutlich ihresgleichen sucht.

Kein Detail wird vernachlässigt oder verschluckt, eine ausgefeilte Pausenregie sorgt dafür, daß man folgen kann, rasch in die Texte hineinfindet und immer wieder Luft bekommt, das Gehörte zu überdenken und sich auf das folgende zu konzentrieren. Denn Meyer schreibt gedrängt. Da gibt es kein Geschwafel, keine breiten Überleitungen, keine leere Rhetorik. In der gesamten Versdichtung sucht der kritische Leser vergeblich nach den bei Heine und Goethe so verbreiteten Füllwörtern. Nein, so was darf nicht flott heruntergehaspelt werden.

Es sei nicht verschwiegen, daß an einigen - sehr wenigen Stellen – der Effekt unter Bungerts Beharren auf Deutlichkeit etwas leidet: die berühmte Ballade “Die Füße im Feuer”, sehr komplex in ihrer filmreifen Überblendetechnik, hätte etwas mehr an äußerer Dramatik vertragen. Das bleibt aber Einzelfall, und ich habe beim Durchhören endlich auch der fünften und letzten MP3-CD und von “Engelberg” auf der vierten zu meiner eigenen Verblüffung erlebt, daß ich auch bei Gedichten am Ball bleiben und konzentriert einen ganzen “Band” am Stück rezipieren kann. Meyers “Gedichte” bestehen nach heutigem Maßstab nämlich aus neun abgeschlossenen und abgerundeten Gedichtbänden oder Gedichtbüchern mit vielen Querverbindungen untereinander, die aber sicher erst beim vielmaligen Lesen/Hören so richtig klar werden.

Und erst “Hutten” und “Engelberg”! Engelberg ist eine flüssig gereimte durchgehende Erzählung mit einer mittelalterlichen Geschichte, eine Art liebenswürdige Parodie auf mittelalterliche Legenden. Der Hutten wirkt dagegen körnig in ungemein kräftigen Zweizeilern über Begebnisse der Reformationszeit und völlig unkonventionell. Ich fand beim Recherchieren heraus, daß einige heftige Aussprüche, die dem Reformationskämpfer Hutten in den Mund gelegt werden, viele Leser heute abschrecken – sie gehören meines Erachtens aber zum lebensechten Bild, das der Autor von diesem vielschichtigen Menschen zeichnet. Der in der Lesung zweieinhalbstündige Verstext hat es mir besonders angetan und ich habe ihn bereits mehrfach aufgelegt.

Bei einigen fremdsprachigen Eigennamen in den Prosatexten vermute ich, daß Bungert nicht ganz korrekt betont. Das schmälert aber bei mir nicht im mindesten den Genuß an dieser bis heute ersten und einzigen Hörbuchausgabe von Meyers vollständigem gesammelten Werk.

Der Einschätzung meiner Vorredner ist im übrigen wenig hinzuzufügen. Der Dichter, von dem ich vorher wenig kannte, ist hochinteressant. Man muß – und möchte! – ihn aber mehrfach hören bzw. lesen. Eine gute Anleitung gibt dazu der Sprecher selber. Auf vier Tracks hat er einige Beobachtungen zu Meyer in einem extra für die Kassette nochmal aufgesprochenen Vortrag zu Meyers 100. Todestag zusammengefaßt.

 Außer der Anregung und dem Genuß, den die 61 Stunden aufgesprochene Originaltexte bieten, eignen sie sich vorzüglich als Grundlage für sehbehinderte Literaturinteressierte, die den Dichter studieren und im unverfälschten Original kennenlernen wollen.

 

H i n w e i s :  

BITTE BEACHTEN SIE AUCH MEINE MEYER-STUDIE

 


 

 

Kann man ins Innere einer Persönlichkeit leuchten? Scheinbar unangreifbar hüllt der Dichter Conrad Ferdinand Meyer sein Inneres in die Mantelflächen seiner edlen Kunst. Ist er in seinen Gestalten zurückliegender Jahrhunderte "lesbar"? Er ist es. Und er will lesbar sein. Er entführt in vergangene Zeiten und meint Jetzt. Klauspeter Bungert nähert sich dem Denken und der Persönlichkeit des großen Lyrikers und Meisters der historischen Novelle in elf faßlich geschriebenen Abschnitten, die sich wie konzentrische Kreise von der Peripherie auf die Mitte zubewegen. Er räumt mit Vorurteilen auf und zeigt, welch unverstaubter, heller Geist und anrührender Mensch der Zeitgenosse Dostojewskis, Fontanes und Gottfried Kellers war. Die neuerliche Begegnung mit einem Autor, den mancher Leser nur als Schullektüre kennt, wird zur Entdeckungsreise. Neben Einblicken in die "Strategien" eines aufregenden Dichters und einer ebenso fesselnden wie schwierigen Persönlichkeit gibt das Buch fast beiläufig Anregungen zum "Handwerk" des Dichtens und Denkens überhaupt - nach Betsy Meyers Einnerungsbuch zum Gedenken an ihren Bruder wieder ein engagierter Versuch, den Dichter den (bloßen) "Literaturverwaltern" aus den Händen zu nehmen.

ISBN 3-00-004447-7, 159 Seiten, Berlin 1994

Restexemplare über mich für 10 € + Versand
 

Dieser in traditionskritische, philosophische, strukturanalytische und biographische Abschnitte untergliederte Essay rückt Conrad Ferdinand Meyer vom Image des weltabgewandten Ästheten und Vertreters veralteter Formen (historische Novelle; Rahmennovelle) weg. Er weist nach, daß strukturelle Konzeption und äußerer Erzählstrom bei Meyer einander in differenzierter, widerspruchsvoller und neuartiger Weise relativieren. Ein in der Tat "objektiv" anmutender Einblick in die Beschaffenheit menschlicher Wahrnehmung gelingt. Neben der ästhetisch-metaästhetischen Originalität liegt ein Schwerpunkt des Meyerschen Schaffens im Beitrag zur Debatte um den Radius menschlicher Willensfreiheit und zur aktuellen Erospsychologie. Eine Sonderuntersuchung gilt dem Zusammenhang des Gedichtwerks untereinander und benennt sich daraus ergebende Auswirkungen auf die Interpretation.

Pressestimmen

Dichter und Denker des Widerspruchs Klaus Peter Bungerts Studie über den Schriftsteller Conrad Ferdinand Meyer Literatur als Rückpolung auf Lebensprozesse ihres Autors - das ist das Thema von Bungerts Untersuchung, mit der eine ungewohnte und überraschend neue Sicht auf das Werk [...] erzielt wird. Dabei entpuppt sich Meyer in herausragender Weise als Dichter und Denker des Widerspruchs. Widersprüchlichkeit [...] kennzeichnet vor allem die schillernde Palette der Figurenzeichnung in seinen Erzählungen und im Roman des Jürg Jenatsch. [...] Bungerts Untersuchung, in der die geschichtlichen Inhalte der Erzählwerke des Schweizers Rohstoffe für eine psychologische Auseinandersetzung mit Persönlichkeitsstrukturen aus der Sicht des 19. Jahrhunderts werden, setzt zwar eine Kenntnis der Dichtungen voraus, bietet aber auch abseits davon einen bisher wenig wahrgenommenen Einblick in die Seelenlage eines Autors, der gleichsam aus geschichtlicher Entrücktheit wieder ans Tageslicht hervorgeholt erscheint. von WOLFGANG STAUCH-v. QUITZOW -- Trierischer Volkfreund 04.06.1996 und Rheinische Post, 31.8.1996

Studie Conrad F. Meyer [...] Sprachlich eher leger, farbig-lebendig und nicht im Stil staubtrockener Doktorarbeiten verfaßt, verdichtet sich das Buch sogar noch gegen Ende, so daß es als ganzes gelesen werden will. Bungert, in dem sich psychologischer Spürsinn und Darstellergabe vereinen, dringt dabei in ungeahnte Seelentiefen des Dichters, berührt heikle Gebiete aus dem erotischen Bereich, die vielleicht dem einen oder anderen zu weit gehen, aber in einem authentischen Meyer-Porträt nicht fehlen dürfen. Zahlreiche Novellen nämlich, deren vermeintlicher Mangel an psychologischer Stringenz von der traditionellen Meyer-Forschung bisher gerügt worden ist, offenbaren ihre Vielschichtigkeit erst vor diesem Hintergrund. Neben genauer ausgeführten Hauptthemen streut er immer wieder, fast beiläufig, interessante Aspekte ein, die wahrscheinlich erst im Rahmen von vielen wissenschaftlichen Einzelstudien verifiziert werden können. Dafür ist es dem Autor möglich, ein umfassendes Bild von Meyer zu schaffen; [...] Dr. phil Ina Braeuer-Ewers -- Badische Neueste Nachrichten, 22.04.1996 und Neues Trierisches Jahrbuch 1997

 

 

 

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